Best of Podcasterinnen

Best of Podcasterinnen

Transkript

Zurück zur Episode

00:00:00: Am Anfang erstmal dieses Thema und endlich ein Podcast über den Tod das war aber für diesen Oberpriester da in diesem Dorf.

00:00:10: War der Horror also der Tat wirklich als hätten wir hudo vor.

00:00:17: Ich bin blippi und bin jetzt 61 Jahre alt.

00:00:23: Meine Mutter ist gestorben am 25 September 2015 und wir haben dann die Trauerfeier gemacht im Oktober am 14. Oktober war dann diese.

00:00:33: Doch sehr schwierige eigentlich durchzuführende oder baptismal zu planende Feier.

00:00:42: Ja das Verhältnis war wirklich sehr schwierig mit meiner Mutter von dem Grunde von meiner Geburt an weil ich jetzt auch im Nachhinein herausgefunden habe

00:00:52: dass ich ein sogenannter Unfall gewesen bin und meine Mutter ja sehr früh

00:00:59: im mich dann bekommen hat sich sie war dann 21 Jahre alt noch nicht verheiratet.

00:01:06: Das ist alles eine sehr schwierige Situation und sie musste dann heiraten im fünften Monat und in schwarz und der Traum ihrer schlaflosen Nächte war natürlich als weiße Braut zu heiraten.

00:01:20: Im Grunde bin ich eigentlich eher so in in Trauer geboren,

00:01:24: also sie wollte mich definitiv nicht haben und mir fehlt da halt auch immer die Zuneigung die Liebe meiner Mutter nach der ich mich halt sehr sehr gesehen habe nach Zärtlichkeit nach Wärme ich bin versorgt worden ich habe immer alles bekommen was ich brauchte.

00:01:38: Aber diese die sind abweisende Haltung ist im Grunde bis zum Schluss geblieben.

00:01:45: Also ich habe mein ganzes Leben oder solange sie ihm lebte versucht einen Zugang zu meiner Mutter zu finden und ich bin sogar so weit gegangen dass ich sie zur Geburt meines Sohnes

00:01:55: genommen habe ich gedacht haben sie mich schon jetzt nicht als als Tochter annehmen kann dann wenigstens jetzt irgendwie als als Mutter als als Frau.

00:02:04: Also mein Sohn war gerade auf der Welt und dann hat sie dann zu mir gesagt mal sehen was er zuerst sagen wird Mama oder Oma.

00:02:14: Monate wirklich versucht mir meinen Sohn wegzunehmen und dann hat sie versucht auch mir irgendwie meinen Lebensgefährten abspenstig zu machen also.

00:02:24: Mich alles genommen vielleicht wirklich weil ich ihr ja alles genommen habe warum auch immer

00:02:31: und dann habe ich irgendwann gesagt jetzt ist Schluss mit lustig und habe ihnen einen Brief geschrieben und habe gesagt also wir können das alles gerne noch mal auf eine neue Ebene setzen aber dann mein Sohn ist mein Sohn und mein Mann ist mein Mann,

00:02:43: und wenn Du dazu bereit bist gerne und wenn nicht dann nicht und.

00:02:48: Daraufhin hat dir dann nicht mehr geantwortet das waren dann ja vielleicht ein Jahr bevor sie gestorben ist.

00:02:54: Die hat gesagt ich will 80 Jahre werden ich will eine große Feier machen sie hatte über 100 Leute zu Ihrer Feier eingeladen das war im April 2015 dann und.

00:03:05: Dann sterbe ich und sie ist gestorben ich wollte eine.

00:03:11: Eine Trauerfeier für meine Mutter haben wo nicht gesagt wird was für eine super tolle und liebevolle und weiß ich nicht aufopfernde Mutter sie gewesen ist weil sie das in dem Sinne nicht unbedingt gewesen ist,

00:03:22: ich wollte aber auch nicht hingehen und sie ankreiden oder an Schuldigen was sie alles nicht gemacht.

00:03:30: Ich wollte das aber so ehrlich wie möglich haben.

00:03:35: Dass ich den Handrücken das erste Mal hab tanzen sehen das war schon einige Zeit war bestimmt auch schon im Jahr vorher mich wehren wenn deine Mutter stirbt willst du das haben das war mir schon lange klar.

00:03:47: Mein Name ist Felix Grützner ich bin 52 Jahre alt ich bin Tänzer und Choreograph arbeite hauptberuflich im Kontext von Palliativ Care das heißt Hospizarbeit als Trainer und Kursleiter.

00:04:04: Getanzt habe ich seit ich laufen kann ich habe bevor ich wusste was Ballett ist immer getanzt zu wenn ich Musik gehört habe habe dann gelernt zu tanzen nebenberuflich.

00:04:16: Ich war Messdiener in der Gemeinde wo ich herkomme das ist am Stadtrand von Düsseldorf und der Pfarrer meiner Gemeinde wusste dass ich tanze und der hat mich dazu animiert im Gottesdienst zu tanzen.

00:04:28: Es waren erstmal freudige Anlässe zu denen ich getanzt habe also Pfingsten etwa aber dann wurde ich auch bald gefragt im Herbst zu tanzen zu den totengedenktage und da habe ich gemerkt,

00:04:40: Tanz auch dort wo Menschen an ihre Verstorbenen denken sinnvoll sein kann oder vielleicht hilfreich sogar

00:04:47: ich habe ihn gesehen das war so ein Tag des Hospizes da haben sich Justiz ihr so vorgestellt und er hat dann in einer Kirche getanzt.

00:05:00: Fand das so berühren.

00:05:02: Dann drehte sich halt alles um diesen Tanz auch diese Planung und das war aber für diesen Oberpriester da in diesem Dorf das war der Horror also der Tat wirklich als hätten wir Voodoo vor,

00:05:17: jeder hat Bilder von Trauerfeiern im Kopf und jeder hat Bilder von Tanz im Kopf,

00:05:21: passt nicht zusammen es ist also wirklich so gewesen dass der Priester mich dann wirklich am Tag vor der Beerdigung angerufen hat und gesagt so macht er das nicht,

00:05:30: und dann haben wir uns dann so geeinigt wegen Sache gut dann trennen wir das also wir machen dann zuallererst mal jetzt hier den Budo

00:05:40: und danach kommt er dann mit seinen Gebeten und allem was dazu gehört und wird sie dann eben bis zum bis zum Grab begleiten.

00:05:52: Und es ist wohl auch so gewesen dass während dieser ganzen Voodoo feiern also während des Tanzes,

00:05:59: stand der Priester dann halt eben draußen und ist erst reingekommen,

00:06:03: der Tanz zu Ende war wenn man dann aber mal sieht wie das ist was ich mache dann kann man sich vor achso ja das kann ich mir vorstellen das ist eben.

00:06:15: Nur so ein ruhiger sehr zurückhaltender Ausdruckstanz und nicht in dich ringelrein um Altar.

00:06:23: Ich wollte das unbedingt haben und und das war für mich auch total wichtig weil ich gesagt habe dass ist noch mal auch einen ein Weg zu meiner Mutter hin.

00:06:33: Man muss Menschen auch mal etwas Neues und ungewohntes zumuten und Zumutungen das finde ich sehr schön wenn man das Wort so versteht dass man jemandem den Mut zuspricht dass er.

00:06:46: Das auch anschauen kann.

00:06:59: Dieses ursprünglich ja auch dieses auf dem Boden mit den nackten Füßen stehen das ist eine eigene Aussage

00:07:06: die Ehrfurcht vor diesem großen was auch immer das ist an dem man da wo man da ist oder um dass es da geht das ist auch ein Ausdruck dessen ist zu sagen und hier

00:07:16: hier bin ich gut bloß mit bloßen Füßen.

00:07:19: Meine Tante hat trage ich ganz einfache eine einfache Gewandung das ist eine Hose die so ein bisschen weiter geschnitten ist so ein bisschen pluder mäßig und unten eng ich habe ein langärmliges Oberteil

00:07:33: aus ganz schlichten einfarbigen Stoff also du Farben die ich so habe sind so eine Nasen braun anthrazit ist

00:07:42: graues gibt weiß es gibt Schwarz und es spielt eine Rolle was ich anhabe ist wichtig ich bin in der Regel auch geschminkt.

00:07:51: Nicht verfremdet geschminkt sondern eher um bestimmte Dinge zu betonen vor allem die Augen.

00:07:59: Um den Ausdruck zu intensivieren aber das ist auch wichtig für mich weil ich eben nicht da stehe als Felix Grützner sondern ich bin dann ja ein Stück weit auch ein Medium.

00:08:08: Music.

00:08:13: Mir so von hin ich habe ja natürlich in der ersten Reihe gesessen dann mit dem Rücken halt eben dazu und er kam halt von hinten,

00:08:19: nach vorne dann so rein und hat dann vorne dann auch noch mal getanzt aber er kam eben schon tanzend rein und die Menschen hatte ich ganz hinten gesessen haben das ja auch von Anfang an so im ganzen dann so halt eben mitbekommen.

00:08:32: Die meisten Leute wussten nicht dass er kommt und was wir da machen und was ich aber hatte war einfach dieses Gefühl das war wirklich eine atemlose Stille erstmal,

00:08:43: schon aber dann Hannah wow.

00:08:48: Unmittelbar spürt man große Aufmerksamkeit Menschen sind von Tanz an dieser Stelle sehr intensiv berührt was wünsche ich mir dass er tanzt ich möchte.

00:09:03: Viele wissen über den Verstorbenen aber auch immer.

00:09:08: Das ist vielleicht genauso wichtig über die Menschen die zurückbleiben habe ich ihm gesagt diese Sehnsucht nach Zärtlichkeit

00:09:20: ja das sind Bewegungen erklär also Hände die etwas von sich weisen.

00:09:27: Sich abwenden den Kopf abwenden.

00:09:32: Ein verhärteter Körper der dann aber irgendwann auch.

00:09:39: Doch auch weich wird sei mal diese wiegende Bewegung dieses,

00:09:43: dieses Kind wiegen das hat er getanzt diese Zärtlichkeit wenig was ich mache.

00:09:51: Sehr reduziert damit Platz ist für all die Gedanken Gefühle Erinnerung der Menschen die das dann sehen ich habe in diesem meiner Mutter halt.

00:10:03: Das braucht den Mut,

00:10:06: Emotionen und Gefühle im Kontext der Trauerfeier wirklich Raum zu geben wir haben bei uns in Deutschland und vielleicht auch Norton

00:10:14: der Alpen er in diese Vorstellung Augen zu und durch und dabei ist die Trauerfeier der Abschied vom Verstorbenen von der verstorben ist eigentlich der Moment wo vielleicht diese Gefühle am ersten ihren Platz haben,

00:10:26: am Anfang eine große Wut.

00:10:28: Da auf meine Mutter da ist ein Riss in diese gut Mauer reingekommen und dann kam eben diese diese Trauer und dann kam auch wirklich noch mal aber schon auf

00:10:37: field später wirklich diese Sehnsucht auch noch mal hoch ja und ich glaube das ist total wichtig Versöhnung Aussöhnung und es geht nicht um um Schuld und Sühne es geht einfach darum ist einfach noch mal alles,

00:10:50: anzuschauen und dann kannst du das in den Aktenordner stecken und gut sortieren und immer mal wieder nachgucken wenn es sein muss aber ins Regal stellen.

00:10:58: Music.

Über diesen Podcast

Der Podcast-Mix der besten Podcast-Episoden von und mit Frauen! Entdecke mit diesem Podcast viele andere, tolle Podcasts!

von und mit Podigee

Abonnieren

Follow us